Auch schon fast wieder 10 Jahre alt ist dieser Lexikonsschmöker. Auf dem Donnerbalken ist er doch eher etwas hinderlich, die Texte sind eher chaotisch zusammengestellt, das Vorgehen ungeordnet. Einige der ungeklärten Wissensfragen kannte ich schon, einige würde ich nicht darunter einordnen. Es ist eher ein Buch zum Rumstöbern, wenn man damit die Hoffnung verbindet auf ein Thema zu stoßen, in das man sich vertiefen möchte, wozu das Buch dann leider nicht großartig weiterhilft.
Von fünf möglichen Klorollen bekommt dieser Schmöker von mir zwei.
Das Sofa ist wohl nicht das einzige Plätzchen in den eigenen vier Wänden, an dem man gerne zur Lektüre greift. Auch das stille Örtchen wird gerne für einen Blick in Gedrucktes genutzt. Das hat in unseren Wänden dazu geführt, dass Gäste unseres Lokusses sicher sein können, Lesenswertes zu entdecken.
Ein Klassiker unter den Klolektüren ist das Lexikon der berühmten Tiere. Von Alf und Donald Duck bis Pu der Bär und Ledas Schwan von Karen Duve und Thies Volker. In diesem Standardwerk [ hier eine Besprechung von Florian Felix Weyh ], bei uns in der Ausgabe von 1999 ausgelegt, wird von altertümlichen Gestalten wie den Eulen von Athen, Fabelwesen, Werbefiguren wie dem Erdalfrosch, Comicfiguren wie Fix und Foxi bis hin zu realen Tieren wie Fortunée, dem Mops der Kaiserin Josephine, so ziemlich alles abgegrast, was man bis dato selbst gerade noch in Erinnerung hat.
Es ist also durch seine Lustigkeit, durch …
Das Sofa ist wohl nicht das einzige Plätzchen in den eigenen vier Wänden, an dem man gerne zur Lektüre greift. Auch das stille Örtchen wird gerne für einen Blick in Gedrucktes genutzt. Das hat in unseren Wänden dazu geführt, dass Gäste unseres Lokusses sicher sein können, Lesenswertes zu entdecken.
Ein Klassiker unter den Klolektüren ist das Lexikon der berühmten Tiere. Von Alf und Donald Duck bis Pu der Bär und Ledas Schwan von Karen Duve und Thies Volker. In diesem Standardwerk [ hier eine Besprechung von Florian Felix Weyh ], bei uns in der Ausgabe von 1999 ausgelegt, wird von altertümlichen Gestalten wie den Eulen von Athen, Fabelwesen, Werbefiguren wie dem Erdalfrosch, Comicfiguren wie Fix und Foxi bis hin zu realen Tieren wie Fortunée, dem Mops der Kaiserin Josephine, so ziemlich alles abgegrast, was man bis dato selbst gerade noch in Erinnerung hat.
Es ist also durch seine Lustigkeit, durch die Erinnerungsmöglichkeit und die interessanten, neuen Geschichten der Ideale Begleiter auf unserem Donnerbalken und erhält folglich fünf von fünf möglichen Klorollen
Jürgen von der Lippes Schmöker haben nicht selten die Eigenschaft, dass sie in der eigenen Wiedergabe nicht so lustig sind, als wenn der Autor selbst sein Werk wiedergibt. Dahingehend scheint auch der etwas bräsige Titel dieses Schinkens zu verweisen. Allerdings sollte man sich in diesem Fall nicht täuschen lassen: Der Entertainer unterhält den geneigten Leser durchaus gut mit absurder Situationskomik - wenn auch die Geschichtsenden, von denen er anfangs schreibt, dass sie gut sein müssen, reihnenweise enttäuschen.
Auch wenn die Geschichten in vorgetragener Form erst ihren eigentlichen Reiz entfalten - das Hörbuch mit Carolin Kebekus und Jochen Malmsheimer sei an dieser Stelle wärmstens empfohlen-, gibt es für diesen gelungenen, kurzweiigen Schmöker von fünf möglichen Klorollen:
Finde den besten Pizzaladen der Stadt. Räum die Garage auf. Setz dich unter einen Baum …
Einfach mal Aufgaben erledigen
4 Sterne
Dieser Schmöker ist eigentlich ein Jugendbuch, aber wegen seines Witzes und der Kürze seiner Einzelepisoden durchaus auch für Erwachsene Broiler interessant: Hercs Vater ist gestorben. Un weil er auf der Beerdigung als einziger den Mumm hat, zu sagen, das sein Vater ein Arschloch war, wird Herc zur Strafe zu seinem Onkel geschickt, der ihm wie seinem Namensgeber für die Zeit seines Aufenthalts 12 Tag für Tag abzuarbeitende Aufgaben stellt:
Such dir eine Aufgabe.
Finde den besten Pizzaladen der Stadt.
Räum die Garage auf.
Miste die Ställe auf der Riverbend Farm aus.
Setz dich unter einen Baum und lies ein kompettes Buch.
Begib dich an einen Ort der Huldigung und des Gebets.
Geh zu sieben Bewerbungsgesprächen.
Verbring den Tag mit großen Gedanken, Schreib sie auf.
Iss eine Mahlzeit mit einem Unebkannten.
Mach etwas für mich.
Trag auf der Mitternachtslyriklesung im Blake’s Coffee Shop ein Gedicht vor.
Beende deine Aufgabe.
Die Geschichten …
Dieser Schmöker ist eigentlich ein Jugendbuch, aber wegen seines Witzes und der Kürze seiner Einzelepisoden durchaus auch für Erwachsene Broiler interessant: Hercs Vater ist gestorben. Un weil er auf der Beerdigung als einziger den Mumm hat, zu sagen, das sein Vater ein Arschloch war, wird Herc zur Strafe zu seinem Onkel geschickt, der ihm wie seinem Namensgeber für die Zeit seines Aufenthalts 12 Tag für Tag abzuarbeitende Aufgaben stellt:
Such dir eine Aufgabe.
Finde den besten Pizzaladen der Stadt.
Räum die Garage auf.
Miste die Ställe auf der Riverbend Farm aus.
Setz dich unter einen Baum und lies ein kompettes Buch.
Begib dich an einen Ort der Huldigung und des Gebets.
Geh zu sieben Bewerbungsgesprächen.
Verbring den Tag mit großen Gedanken, Schreib sie auf.
Iss eine Mahlzeit mit einem Unebkannten.
Mach etwas für mich.
Trag auf der Mitternachtslyriklesung im Blake’s Coffee Shop ein Gedicht vor.
Beende deine Aufgabe.
Die Geschichten behalten dank guter Übersetzung von Uwe-Michael Gutzschhahn den mitunter schroffen Stil des Originals und erheitern durch wiederholte Aushebelung der Erwartungen des Lesers.
Eine von der Tochter Preußlers neu als Buch zusammengesetzte Geschichte, die zeitlich nicht so ganz ins Hotzenplotz-Universum passen will, denn zwei wochen nach der ersten Verhaftung spielt ja schon die zweite Geschichte. Es gibt allerdings schöne, neue Grafiken, wenn allerdings auch kein Witz sich einstellen will. Aber unsere Jüngste war auch schon vom zweiten und dritten Teil nicht so angetan. Die Geschichte ist auch vor Jahrzehnten schon mal veröffentlicht worden ohne groß beachtet worden zu sein.
Grace ist jung und wohlbehütet aufgewachsen, für Männer hat sie sich noch nie so recht …
Hausfrauenporno
1 Stern
So weit mir bekannt ist, ist Kathryn Taylor von den vor Ort wohnenden Schriftstellern die Einzige, die es mal in die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. Das darf mal genug Grund sein, sich mal ihre Schmöker vorzunehmen. Allerdings wäre mir wohl auch ein anderer nicht eingefallen.
Die 22-jährige, sexuell unerfahrene Grace, eine Bridget-Jones-Variante, himmelt den hochwohlgeborenen Jonathan, einen Mr-Sheffield-Abklatsch, an und verwandelt sich von der naiven Jungfrau zum naiven Flittchen, das sich fragt, ob er es wohl ernst meint. Kostprobe?
"Im nächsten Moment spüre ich die Fahrstuhlwand im Rücken, und seine Hände legen sich um meine Brüste, streichen durch den dünnen Stoff meines Shirts über die aufgerichteten Nippel. Die Berührung schickt Blitze in meinen Unterleib, viel intensiver als die in meinem Traum, und ich werde von einer Welle viel zu gewaltiger Empfindungen überrollt, während ich seinen Kuss weiter fast verzweifelt erwidere. Er ist mir überlegen, in jeder Hinsicht, dominiert mich, aber genau …
So weit mir bekannt ist, ist Kathryn Taylor von den vor Ort wohnenden Schriftstellern die Einzige, die es mal in die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. Das darf mal genug Grund sein, sich mal ihre Schmöker vorzunehmen. Allerdings wäre mir wohl auch ein anderer nicht eingefallen.
Die 22-jährige, sexuell unerfahrene Grace, eine Bridget-Jones-Variante, himmelt den hochwohlgeborenen Jonathan, einen Mr-Sheffield-Abklatsch, an und verwandelt sich von der naiven Jungfrau zum naiven Flittchen, das sich fragt, ob er es wohl ernst meint. Kostprobe?
"Im nächsten Moment spüre ich die Fahrstuhlwand im Rücken, und seine Hände legen sich um meine Brüste, streichen durch den dünnen Stoff meines Shirts über die aufgerichteten Nippel. Die Berührung schickt Blitze in meinen Unterleib, viel intensiver als die in meinem Traum, und ich werde von einer Welle viel zu gewaltiger Empfindungen überrollt, während ich seinen Kuss weiter fast verzweifelt erwidere. Er ist mir überlegen, in jeder Hinsicht, dominiert mich, aber genau das erregt mich auf eine nie gekannte Weise. Wie eine Ertrinkende halte ich mich an ihm fest und ergebe mich dem Ansturm seiner Lippen und Hände."
Das geht dann vier weitere Bände so „prickelnd“ weiter. Ein auf der Shades-of-Grey-Welle schwimmender Hausfrauenporno für Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts, an denen die Emanzipation folgenlos vorbei gegangen ist.
Mal wieder zu einem Buch gegriffen, dass sich inhaltlich nach einem Münsterland-Krimi anhörte: Pustekuchen. Dieser Schmöker hat keinen Lokalkolorit, leider auch keine Spannung, keine erwähnenswerte Charakterzeichnung, triggert mit Ansage und bringt den etwas anspruchsvolleren Leser in die unangenehme Lage, sich für das Schicksal eines Entführungskindes nicht sonderlich zu interessieren. Die Vorlage hat einen ZDF-Film nach sich gezogen, den die FAZ verrissen hat.
Alina Bronskys Debutroman handelt von Sascha, 17, die ein Buch über ihre Mutter schreiben will und ihren Stiefvater töten möchte. Diese doch eher merkwürdigen Ziele erklären sich aus dem Umfeld, in dem sie sich behaupten muss: Sascha ist Immigrantin aus der Sowjetunion und muss sich im Ghetto rund um den Scherbenpark zurecht finden:
Hier geht es laut, blutig und derb zu. Der Scherbenpark ist ein Ort der Kollisionen. Hier kracht es zwischen Ost und West, Männern und Frauen, Reich und Arm, Jung und Alt. Hier wird russischer Pop gespielt und alte Kriegslieder. Nicht wegzudenken sind Jugendgangs, Gepanschtes in Pappbechern, immer wieder ein Schachspiel und der Abreißkalender für die orthodoxe Hausfrau. Hier fliegen Steine und leere Flaschen. Und hier lebt Sascha.
Weil eine Zeitung ihre Geschichte aufnimmt, kommt sie in Kontakt zum Redakteur Volker und seinem Sohn, zwischen denen sie sich hin und her gerissen fühlt.
Scherbenpark ist das bestgeschriebenste, einfallsreichste, …
Alina Bronskys Debutroman handelt von Sascha, 17, die ein Buch über ihre Mutter schreiben will und ihren Stiefvater töten möchte. Diese doch eher merkwürdigen Ziele erklären sich aus dem Umfeld, in dem sie sich behaupten muss: Sascha ist Immigrantin aus der Sowjetunion und muss sich im Ghetto rund um den Scherbenpark zurecht finden:
Hier geht es laut, blutig und derb zu. Der Scherbenpark ist ein Ort der Kollisionen. Hier kracht es zwischen Ost und West, Männern und Frauen, Reich und Arm, Jung und Alt. Hier wird russischer Pop gespielt und alte Kriegslieder. Nicht wegzudenken sind Jugendgangs, Gepanschtes in Pappbechern, immer wieder ein Schachspiel und der Abreißkalender für die orthodoxe Hausfrau. Hier fliegen Steine und leere Flaschen. Und hier lebt Sascha.
Weil eine Zeitung ihre Geschichte aufnimmt, kommt sie in Kontakt zum Redakteur Volker und seinem Sohn, zwischen denen sie sich hin und her gerissen fühlt.
Scherbenpark ist das bestgeschriebenste, einfallsreichste, treffenste und humorvollste in deutscher Sprache geschriebene Buch der letzten Jahre, das mir in den Sinn kommt. Eine Mileustudie im sowjet-deutschen Migrantenmillieu, das durch seine temperamentvolle Erzählweise für Jugendliche und Erwachsene spannend ist.
Die Ferien nähern sich. Höchste Zeit, sich um Lektüre zu kümmern, die man in der kommenden Zeit mal durchschmökern kann. Ich empfehle an dieser Stelle mal die Fantastik AG von Jan Oldenburg. Hierbei handelt es sich um eine witzige Phantasy-Geschichte eines Professors und seines Studenten, die in eine Märchenwelt eintreten. Das Buch ist für alle, die Harry Potter gut fanden, denen aber die Übersetzung vielleicht doch etwas zu gestelzt vorkam. Dem Autor merkt man an, dass ihm das Universitätsleben nicht fremd ist. Jüngere Leser werden dadurch nicht jede ironische Bemerkung verstehen. In so einem Fall einfach mal die Eltern fragen.
Inhalt
(wer sich durch das Buch überraschen lassen möchte, überspringt den folgenden Text bis zur zweiten Schere)
[scherelinks]
Theodor Welk sieht einer trüben Zukunft entgegen: Er studiert im 27. Semester Phantastik bei einem Professor, der auch noch denselben Namen wie er selbst trägt. Aber das tut nichts zur Sache. Studenten der Phantastik bieten sich sowieso keine rosigen Aussichten: Der letzte, der in diesem Fach seinen Doktor gemacht hat, arbeitet inzwischen am Imbisstand des Bahnhofs. Jetzt soll auch noch der Studiengang gestrichen werden.
Etwas Aufregung kommt in sein Leben als er gemeinsam mit seinem Professor, Prof. Dr. phil. Dr. phan. Hieronymus C. Welk (nicht verwandt oder verschwägert), im Hörsaal 043a eingeschlossen wird. Dort entdecken sie den Eingang in das Reich der fernen Länder.
Und so treffen sie auf skurile Figuren wie z.B. Hä, den Gott der Blödheit, seines Zeichens Namensgeber für das antimagische Metall Stupidium. Diese Welt wird von der »Fantastik AG«, einem Bund dunkler Kobolde, beherrscht, die nichts weniger im Sinn haben als den Weltuntergang anstreben. Gelingt es dem Professor und seinem Zögling, den Kobolden Einhalt zu gebieten?
Daniel Wichmann hat ein autobiographisch anmutendes Buch über einen Daniel Wichmann geschrieben, der aus Ibbenbüren stammt und sein Leben in Berlin durch Anschaffung eines Hundes versucht zu ändern.
Jener Daniel Wichmann lebt mit seiner Freundin in der Bundeshauptstadt und gerade scheint er definitiv ins Erwachsenenleben hineinzuschliddern: Seine Freundin ist auf dem Weg in eine wegweisende berufliche Position, er schließt sein Studium ab und gelangt an seinen ersten Job, und in der Beziehung bahnt sich an, dass klar werden soll, wohin die Reise geht. Allerdings kriselt es, die Freundin vermisst am Verhalten ihres Freundes etwas, er beschließt einen Hund zu kaufen, um zu zeigen, dass er bereit ist, für die Beziehung etwas zu riskieren – denn er leidet unter einer Angst vor Hunden. Da bricht das Unheil auf ihn ein: Seine Freundin zieht es beruflich nach Hamburg, sein Job nimmt ihm die Zeit, sich passend um den Hund zu kümmern. Er …
Daniel Wichmann hat ein autobiographisch anmutendes Buch über einen Daniel Wichmann geschrieben, der aus Ibbenbüren stammt und sein Leben in Berlin durch Anschaffung eines Hundes versucht zu ändern.
Jener Daniel Wichmann lebt mit seiner Freundin in der Bundeshauptstadt und gerade scheint er definitiv ins Erwachsenenleben hineinzuschliddern: Seine Freundin ist auf dem Weg in eine wegweisende berufliche Position, er schließt sein Studium ab und gelangt an seinen ersten Job, und in der Beziehung bahnt sich an, dass klar werden soll, wohin die Reise geht. Allerdings kriselt es, die Freundin vermisst am Verhalten ihres Freundes etwas, er beschließt einen Hund zu kaufen, um zu zeigen, dass er bereit ist, für die Beziehung etwas zu riskieren – denn er leidet unter einer Angst vor Hunden. Da bricht das Unheil auf ihn ein: Seine Freundin zieht es beruflich nach Hamburg, sein Job nimmt ihm die Zeit, sich passend um den Hund zu kümmern. Er nimmt unangemeldet einen trinkfreudigen und auch sonst chaotischen Untermieter auf und verliert wegen Hund und Untermieter Job und Wohnung. Für unseren Dandy ist dies allerdings ein Schritt in die richtige Richtung, denn erfindet ein mietbares Haus in der Umgebung Berlins, in das er samt Freundin, die es in Hamburg alleine nicht aushält, und Hund einzuziehen gedenkt.
Die Spannung des Buches speist sich natürlich etwas aus der Frage, inwieweit Wichmann hier autobiographisch vorgeht und was erfunden ist. Zumindest – und das ist die große Stärke des Buches – betreibt er keine Schönfärberei. Seine Hauptfigur ist ein ziemlicher Kauz, fast apathisch im Umgang mit seiner Umwelt. In den eigenen vier Wänden fährt er schon mal aus der Haut, während er außerhalb den Schwanz einzieht. Seiner Freundin kauft er einen Hund, um die Beziehung zu retten, was ein doch sehr seltsamer Schritt ist, wie auch die Freundin später anmerkt und in Tränen ausbricht. Und ob das Vorhaben so überhaupt gelingt, steht in den Sternen. Sein Untermieter ist im Gegensatz zu seiner eigenen Spießigkeit ein Bonvivant, mit dem der Buch-Daniel aber wenig anzufangen weiß. Den Leser lässt er gerade anfangs mit vielen Vergleichen, die unerklärt in der Luft hängen bleiben, und den Kapiteln vorangestellten Zierzitaten alleine. Aber warum sollte es dem Leser auch anders ergehen als den Personen im Buch?
Wichmann verkauft seine Leser nicht für blöd, riskiert einiges mit einer so autobiographischen Geschichte und liefert ein durchaus interessantes Ibbenbüren-Bild. Überhaupt sollte Ibbenbüren öfter in der Literatur auftauchen, wenn man mich fragt. Also: Lesen Sie diese Geschichte!
Papa liest vor, immer und überall. Selbst auf dem Spielplatz, wenn seine Tochter viel lieber …
Huldigung an den vorlesenden Vater
4 Sterne
Martin Baltscheit legt ein groß aufgemachtes, textlich kleines Buch vor, das ein ziemlicher Must-have für Väter von Töchtern ist, die gerne vorlesen. Dementsprechend ist die Zielgruppe klein, die Geschichte aber ganz wunderbar: Der Papa liest seiner kleinen, heranwachsenden Tochter Geschichten vor, mal laut, mal leise, immer eingenommen von der Geschichte. Manchmal versteht sie die Geschichte, manchmal nicht, manchmal hört sie gar nicht zu. Und am Ende seines Lebens liest sie ihm Geschichten vor.